Podcastproduzierende im Fokus

Partizipation in der digitalen Öffentlichkeit: Motive, Selbstverständnis und Tätigkeitsprofile von deutschsprachigen Podcastproduzierenden

 

Über das Projekt

Mit dem World Wide Web war von Beginn an die Hoffnung auf eine breitere Partizipation des Publikums an öffentlicher Kommunikation verbunden (Voss 2014). Doch erst mit dem so genannten Web 2.0 wurden auch die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen (Nuernbergk/Neuberger 2018). Die bislang ausschließlich passiven Rezipienten können nun selbst zu aktiven Kommunikatoren werden. Damit entstanden neue soziale Phänomene der Netzkommunikation, die häufig unter dem Begriff Graswurzelkommunikation gebündelt werden (Mocigemba 2006). Weblogs und Podcasts sind deren wohl bekannteste Manifestationen (Schmidt 2006; Sullivan 2019).


Während Blogger als bereits gut erforscht gelten können (Schenk/Niemann/Briehl 2015), trifft dies auf Podcastproduzierende nicht zu (Markman 2011; Lührmann 2019). Für den deutschsprachigen Raum gibt es kaum Studien zu den Podcastproduzierenden. Relevant sind hier lediglich eine qualitative Studie von Dennis Mocigemba aus der Frühphase des Podcasting (Mocigemba 2006), sowie eine medienpsychologische Studie von Christiane Attig, die sich hauptsächlich mit Persönlichkeitsmerkmalen der Podcastproduzierenden beschäftigt (Attig 2020).


Außer diesen beiden Studien liegen derzeit noch keine Erkenntnisse über Motivation, Selbstverständnis und Tätigkeitsprofile der Podcastproduzierenden im deutschsprachigen Raum vor. Das Projekt will diese Forschungslücke schließen und stellt dafür folgende forschungsleitende Fragen in den Mittelpunkt: Wer sind die Podcastproduzierenden in Deutschland? Aufgrund welcher Motivation erstellen sie ihre Podcasts? Welches Selbstverständnis prägt ihre Arbeit? Und: Welche Tätigkeiten führen sie dabei aus?


Diese Perspektive basiert auf Studien zum Selbstverständnis von Journalisten (Weischenberg 1993; Weischenberg/Scholl/Malik 2006; Hanitzsch/Seethaler/Wyss 2019). Dies scheint insbesondere unter Berücksichtigung des eingangs erwähnten Partizipationsversprechens des Internets sinnvoll. Professionelle Journalisten sowie (private, nicht professionelle) Podcastproduzierende sind gleichermaßen Teil der öffentlichen Kommunikation im Netz und formen diese mit.


Die skizzierten, forschungsleitenden Fragen werden mithilfe einer fragebogengestützten, onlinebasierten Befragung beantwortet werden. Zur Rekrutierung der Teilnehmenden werden Informationen über die Podcasts sowie Kontaktdaten der Podcastproduzierenden über automatisiertes Data-Mining gesammelt.

 

Projektleitung:

Vera Katzenberger M.A., Jana Keil M.A., Dr. Michael Wild

Hilfskraft:

Lea Hruschka

Förderung:

Das Forschungsprojekt wird gefördert durch die ständige Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (FNK) der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Laufzeit:

April 2021 bis Dezember 2022

Kontakt:

podcast-studie.kowi(at)uni-bamberg.de